29. Oktober 2025
Am Vormittag des 24. Oktober gab es ein besonderes Treffen im Konferenzbereich der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU): Prof. Dr. Andreas Hirsch, Vizepräsident People der FAU und Access – Inklusion im Arbeitsleben hatten Vertreter*innen aus Universitäten und Hochschulen, Politik, Verwaltung und Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) zum Vernetzungsforum geladen.
Unter dem Motto „Inklusive Bildung bayernweit“ diskutierten die Anwesenden darüber, wie inklusive Bildung an bayerischen Hochschulen vorangebracht werden könnte. Ein Vorzeigeprojekt, an dem sich ablesen lassen könnte, wie diese Form der Bildung funktionieren könnte, gibt es ja bereits: Seit 2024 bildet Access gemeinsam mit der FAU fünf Bildungsfachkräfte für die Hochschullehre aus. Alle fünf angehenden Bildungsfachkräfte haben selbst Behinderungen und verfügen teilweise über langjährige Erfahrungen in WfbM. Bei Lehrveranstaltungen berichten sie Studierenden und Hochschulmitarbeitenden aus erster Hand, was es bedeutet, mit Behinderungen in unserer Gesellschaft zu leben. Sie formulieren Wünsche und erarbeiten gemeinsam mit Studierenden Wege hin zu mehr Inklusion.

Beim Vernetzungstreffen nun berichteten die Bildungsfachkräfte Ines Wolf und Peter Kutzi über den aktuellen Stand der Qualifizierung. Wolf und Kutzi nahmen die Gäste mit auf eine Bilderreise zu einer Lehrveranstaltung und berichteten anhand vieler Fotos und Beispiele darüber, wie bei IBB Lehrveranstaltungen geplant, vorbereitet und durchgeführt werden. Dabei erzählten sie auch, wie sie mit den Studierenden gearbeitet und welches Feedback sie von diesen bekommen haben.
Ebenfalls um die Lehrveranstaltungen von IBB drehte sich die Präsentation von Lili Distler. Drei Masterstudierende im Studiengang „Erziehungswissenschaftlich-empirische Bildungsforschung“ hatten im Rahmen einer Studie IBB-Lehrveranstaltungen begleitet. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Lehrtätigkeit der Bildungsfachkräfte tatsächlich zu einer inklusiven Haltung von Studierenden beiträgt. Inklusive Bildung wirkt!
Als weitere Best Practice stellte Annika Hase außerdem das Institut für Inklusive Bildung in Kiel vor. Dort gibt es schon seit fast 10 Jahren ausgebildete Bildungsfachkräfte, die eine tolle Arbeit leisten.
Am Ende der Veranstaltung gab es viel Rückenwind von den Anwesenden für ein großes Ziel: Die angehenden Bildungsfachkräfte möchten ihre Qualifizierung erfolgreich abschließen. Danach wünschen sie sich Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, um inklusive Bildung dauerhaft an bayerischen Universitäten und Hochschulen zu verankern.
Über Inklusive Bildung Bayern: Seit 2024 werden fünf Menschen mit Behinderungen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zu Bildungsfachkräften qualifiziert. Das Projekt wird gefördert von Zentrum Bayern für Familie und Soziales, der Aktion Mensch und der TÜV SÜD Stiftung. Die Umsetzung wird begleitet durch die Kooperationspartner*innen des Instituts für inklusive Bildung der CAU Kiel und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.